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Altes Schloss Freybühel

Das Schloss

Eine Zeitreise zurück bis ins 11. Jahrhundert 

Geht man der Geschichte von Schloss Freybühel auf den Grund, so führt sie einen zurück bis ins 11. Jahrhundert, als die Familie des bayerischen Pfalzgrafen diesen Teil des Lassnitztals besaß und an dieser Stelle ein befestigtes Herrenhaus zu seiner Bewachung errichtete. Der Grund dafür?

Das heutige Schloss Freybühel lag damals an einer regelmäßig genutzten Invasionsroute in den Nordwesten. Was als recht bescheidenes Herrenhaus begann, wandelte sich schließlich ab 1585 zu einem imposanten Landsitz mit dazugehörigem Waschhaus, Gärtnerhaus, Jägerhaus, einer Waldkapelle und weiteren Bauten. Seine heutige Form erreichte das Schloss um 1645, als es im eleganten Renaissance-Stil samt einem Innenhof mit zauberhaftem, zweigeschossigem Arkadengang umgebaut wurde.
Das Schloss weist einige echte „Schmuckstücke“ wie eine eigene, zweistöckige Schlosskapelle, die vom Grazer Architekten Robert Mikovics umgestaltet wurde, oder den „Großen Saal“, der rund um 1790 mit exotischen Malereien in Sekkotechnik gestaltet wurde, auf. Schloss Freybühel befindet sich seit dem Jahr 1990 unter Denkmalschutz.
Altes Schloss Freybühel mit Kutsche und Pferde
Altes Schloss Freybühel

Flucht aus Belgien in einer „Nacht-und-Nebel-Aktion“

Im Laufe der Geschichte hat das Schloss Freybühel viele Male den Besitzer zwischen Adel und Kirche gewechselt, doch seit 1808 befindet es sich in den Händen der Familie d’Avernas: Der belgische Soldat Graf Adrien des Effans d’Avernas stand in den Diensten des österreichischen Kaisers, als Belgien noch ein habsburgischer Besitz war – während seiner „Karriere“ als Soldat wurde er insgesamt 11 Mal verwundet.
Dann kam es in Frankreich zur Revolution, die in weiterer Folge auch auf das Nachbarsland übergriff – und den Grafen d’Avernas zur Flucht ins Habsburger-Reich zwang. Laut überlieferter Familiengeschichte musste der Graf in einer „Nacht-und-Nebelaktion“ fliehen und seinen gesamten Besitz in Belgien zurücklassen, mal abgesehen von seinem Vermögen.
Dieses transportierte er, sicher versteckt in der Zwischenwand seiner Kutsche, mit sich in die neue Heimat und machte sich dort auf die Suche nach einer standesgemäßen Unterkunft.

Der neue Sitz der Familie d’Avernas

Diese fand er mit dem Schloss Freybühel, das er kurzerhand erwarb und das sich somit seit dieser Zeit fest in den Händen der Familie d’Avernas befindet. Die Familie brachte Hofkammerherren, Sternkreuzordensdamen, Diplomaten und zahlreiche Geistliche und Missionare hervor, darunter auch zwei Brüder, die nach Endes des zweiten Weltkriegs in Korea auf tragische Art und Weise den Märtyrertod gefunden hatten.
Heute widmet sich Diane d’Avernas mit ihrem irischen Mann mit Leib und Seele dem Erhalt und der Restaurierung dieses besonderen „Schmuckstücks“ in der Südsteiermark: Seit den 1990er-Jahren setzten sich die beiden für die Instandhaltung dieses Juwels ein und sorgen dafür, dass es auch der Nachwelt erhalten bleibt. 
Freybühel ist heute ein geräumiges, gut erhaltenes Schloss, das mit seinen eleganten antiken Möbeln, den originalen Kachelöfen und dem zauberhaften Innenhof beeindruckt. In den letzten Jahren wurde eine neue, moderne Küche eingebaut sowie sämtliche Badezimmer saniert und mit modernen Sanitär-Anlagen ausgestattet – in einem der Bäder können Sie sogar in einer Anfang des 20. Jahrhunderts eigens aus England importierten Badewanne ein Bad genießen. Den einzigartigen Charme des Schloss Freybühels möchten die Besitzer auch gerne an Gäste weitergeben und stellen daher ihr Anwesen als einzigartiges Urlaubs-Domizil für Gruppen von bis zu 9 Personen zur Verfügung.